Dienstag

Die Känguru-Offenbarung

ISBN:3548375138
Autor: Marc-Uwe Kling 
Im Verlag Ullstein am 10.3.2014 erschienen 
Rezensionsexemplar: Ja



Quelle:Verlag



Inhaltsangabe:

Endlich: Es geht weiter! Nach dem Manifest folgt die Offenbarung! Hier kommt die fulminante Fortsetzung der Fortsetzung: der »Känguru-Chroniken« dritter Teil. Das Beuteltier und der Kleinkünstler auf der Jagd nach dem mysteriösen Pinguin. Haltet euch bereit: »Dies ist die Offenbarung des Kängurus, dem Asozialen Netzwerk zu zeigen, was in der Kürze geschehen soll; und sie wurde gesandt durch eine E-Mail zu seinem Knecht Marc-Uwe, der bezeugt hat das Wort des Kängurus und das Zeugnis vom Asozialen Netzwerk, was er gesehen hat. Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung, denn die Zeit ist nahe.« Halleluja.
Quelle: goodreads.com


Über den Autor:

Marc-Uwe Kling singt Lieder und erzählt Geschichten. Sein Geschäftsmodell ist es, kapitalismuskritische Bücher zu schreiben, die sich total gut verkaufen. Seine Känguru-Geschichten wurden 2010 mit dem Deutschen Radiopreis und 2013 mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet.
Quelle: Verlag 


Meinung:

Als allererstes- Spoilerwarnung !!!
Denn das ist schon der dritte Band der Känguru-Reihe und da kann es zu Spoilern kommen. 


Es heißt ja "alle guten Dinge sind 3". Stimmt das auch?

Das Känguru ist wieder da! Diesmal hat es wieder mal den Kleinkünstler Marc-Uwe im Gepäck, wortwörtlich. Denn es geht diesmal auf eine Verfolgungsjagd gegen einen alten Feind, den Pinguin! Ein Showdown, der James Bond in den Schatten stellt!

Wieder einmal geht alles nur um den Witz. Beispielszitat: "An einer Straßenlaterne auf meinem Nachhauseweg hängt Jörg Dwigs, der Spitzenkandidat der rechtspopulistischen Partei für Sicherheit und Verantwortung. Es ist nur ein Wahlplakat. Darauf erhebt Dwigs streng den Zeigefinger. Direkt unter dem Plakat wurde eine Werbung für ein Kindertheater befestigt. Darauf steht in großen Lettern:>>Der Kasper kommt!<<"

Die Figuren waren sehr gut. Da gibt es zum Beispiel den Kleinkünstler Marc-Uwe, der zu Beginn ein normaler Typ war, doch jetzt zu einem Pinguinjäger wurde und eine ganze Portion Humor dabei hat. Dann noch das kommunistische, der Sprache fähige, Gründer des asozialen Netzwerks, und Schnapspralinensüchtiges,mit einer Portion Sarkasmus ausgestatte Känguru. Die beiden Protagonisten sind  sympatisch, denn sie setzen sich gegen eine Armee Pinguine ein. Die beiden sind wegen ihres Humors und ihres Mutes sympatisch. Auch gibt es unsympathische Nebenfigu wie Krapotke. Krapotke ist ein etwas minder bemittelter Mensch, der freiwillig zur Bundeswehr geht und die Regeln von Mau-Mau nicht kapiert. Ich finde den Krapotke unsympatisch, denn ein Kapitalismuskritisches Buch, dessen Protagonist ein Kommunist ist, stört der Krapotke, da er nicht nur freiwillig zur Bundeswehr geht, womit er im Krieg mitkämpfen muss, sondern auch noch zu einer Bundeswehr, die von Rechtsextremen unterwandert ist. Quelle zur rechten Bundeswehr: Der Spiegel vom 3.7.2020.

Ein jeder Autor braucht auch Ideen. Marc-Uwe bedient sich auch bei Literatur, Film und Politik. 
Beispiele: Der Pinguin, den Marc-Uwe und das Känguru verfolgen sollen, heißt J.Moriarty. Diese Idee stammt aus Sherlock Holmes, da dessen Gegner auch J.Moriarty hieß. Die neue Idee vom Verdrängen aus der USA scheint  vom Präsidenten Donald Trump zu kommen.
Jörg Dwigs mit seinem Verwandten Jörn Dwigs, die die AfD (Alternative für Dwigs) gründeten, scheint von Björn/Bernd Höcke zu kommen. Denn der Bernd ist auch AfD-Vorsitzender, den manch einer Björn nennt. Dass es auf den Björn anspielen soll, ist klar wie Kloßbrühe: Beide sind in einer rechtsextreme Partei die Alternative für... heißt und Jörn klingt verdammt nach Björn. 
Die Kralle, an der Pinguine herausgezogen werden, stammt eindeutig aus Toy Story. Denn sie wurde "die Kralle" genannt. "Die Kralle" sagten auch die Aliens aus Toy Story. 
Dass die Pinguine aus Eiern in einem riesigen Raum schlüpfen, erinnert an den Film Aliens.
Es ist gut, dass sich Marc-Uwe auch an Bekanntem bediente. Denn so wird es deutlicher, dass es in der Realität spielen soll.



Der Schreibstil war auch gut. Wenn auch manchmal Berlinerisch eingebaut wurde. Diesen Dialekt kann man nicht schnell lesen, sondern muss langsamer machen, wenn man den Dialekt Berlinerisch selbst nicht beherrscht. Doch der Rest ist diesmal wie eine Arthouse-Action-Komödie geschrieben. Es ist zum Nachdenken, es ist spannend und lustig.

Insgesamt überraschte der Autor wieder mal mit seinen Fähigkeiten. Schon bei Band 2 schien es, dass das das Beste ist, was er hervorbringt. Doch dem war nicht so. Der Autor übertrifft sich jedes Mal aufs Neue.

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